Kaffee & Zahnfleischrückgang: Ein oft übersehener Zusammenhang

Kaffee gilt vielen als tägliches Ritual – wachmachend, wohltuend, oft unverzichtbar. Doch was viele nicht wissen: Der regelmäßige Konsum koffeinhaltiger Getränke kann sich negativ auf die körpereigene Kollagenbildung auswirken – mit potenziellen Folgen für die Mund- und Zahngesundheit.

 

Kollagen: Schlüsselprotein für Zähne und Zahnfleisch

Kollagen ist das am häufigsten vorkommende Strukturprotein im menschlichen Körper. Es spielt eine essenzielle Rolle im Aufbau von Haut, Bindegewebe, Knochen – und auch im Zahnhalteapparat. In Zahnfleisch und parodontalem Gewebe sorgt es für Festigkeit, Elastizität und die strukturelle Verankerung der Zähne im Kiefer.

Mit zunehmendem Alter – meist ab Mitte 30 – nimmt die körpereigene Kollagenproduktion physiologisch ab. Dieser Prozess lässt sich durch gezielte Ernährung und Nahrungsergänzung positiv beeinflussen. Umso wichtiger ist es, potenzielle Störfaktoren zu erkennen.

 

Studien zeigen: Koffein hemmt die Kollagenbildung

In einer in-vitro-Studie mit menschlichen Fibroblasten konnte nachgewiesen werden, dass Koffein die Kollagensynthese signifikant hemmt. Der Mechanismus betrifft die Beeinträchtigung der sogenannten Prolidase-Aktivität – ein Enzym, das für die Wiederverwertung von Kollagenbausteinen zuständig ist (Ref. Kaczmarek et al., 2020).

Diese hemmende Wirkung könnte sich auch auf das orale Gewebe übertragen, da Zahnfleischfibroblasten in ihrer Struktur und Funktion ähnlich reagieren. Somit liegt ein potenzieller Zusammenhang zwischen regelmäßigem Koffeinkonsum und reduzierter Kollagenverfügbarkeit im Mundraum nahe.

 

Was bedeutet das für das Zahnfleisch?

Zahlreiche Studien zeigen: Kollagenmangel trägt zur Schwächung des Zahnhalteapparats bei. In diesem Zusammenhang steigt das Risiko für Zahnfleischrückgang, Parodontitis und langfristig auch Zahnlockerung.

Epidemiologische Untersuchungen – z. B. aus der Hamburg City Health Study – deuten zudem darauf hin, dass starker Kaffeekonsum (≥ 7 Tassen/Tag) mit einem erhöhten Risiko für parodontale Erkrankungen assoziiert ist.

Zwar lässt sich dieser Zusammenhang bei moderatem Konsum (1–3 Tassen täglich) nicht eindeutig bestätigen, doch insbesondere bei bestehender Parodontalproblematik oder im Rahmen einer präventiven Zahnpflege ist Achtsamkeit geboten.

 

Fazit: Bewusst genießen, natürlich schützen

Für alle, die auf natürliche Weise ihre Haut und Zahngesundheit unterstützen möchten, lohnt sich ein genauer Blick auf die täglichen Gewohnheiten. Koffein ist nicht per se schädlich – doch sein Einfluss auf die Kollagenbalance sollte nicht unterschätzt werden.

Mit bewusstem Konsum und gezielter Nahrungsergänzung lässt sich der natürliche Alterungsprozess sanft begleiten – für ein gesundes Zahnfleisch, stabile Zähne und ein natürlich strahlendes Lächeln.

Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keine medizinische Beratung. Bei konkreten Beschwerden oder Erkrankungen empfiehlt sich eine Rücksprache mit zahnärztlichem oder ernährungsmedizinischem Fachpersonal.

 

Willst du mehr über natürliche Zahngesundheit lernen und deinem Zahnarzt einen Abschiedskuss geben? Dann passt vielleicht dieser Minikurs: